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„Alltagspoet“ sammelt 46.060 Euro für von Armut betroffene Kinder

Andreas Rainer, Gründer von „Wiener Alltagspoeten“, erreicht regelmäßig tausende Follower*innen mit prägnanten Alltagsaussagen. In einem Spendenaufruf für das Volkshilfe-Projekt „Gegen Kinderarmut“ sammelte er beeindruckende 46.060 Euro.

„Ich bin überzeugt, dass diese Spende das Leben einiger Kinder in Österreich verbessern wird, und möchte mich herzlich bei der Volkshilfe für ihre großartige Arbeit bedanken.“

 

Wie kam es zu Ihrem Projekt „Wiener Alltagspoeten“?

Ich habe mir immer schon gedacht, dass man wenn man durch Wien geht Teil von wahnsinnig vielen Alltagen ist. Man streift an unzähligen Existenzen an. Irgendwann habe ich begonnen, meine Beobachtungen aufzuschreiben und sie schließlich auch auf Instagram veröffentlicht.

 

 

Sie haben mittlerweile 182.000 Follower*innen auf Instagram, wie können Sie sich den Hype erklären?

Die Leute finden sich in den Szenen wieder. Sie spiegeln das echte Wien wider, weit abseits der touristischen Klischees. Die Alltagspoeten sind in den Beisln, U-Bahnen und Cafés dieser Stadt; sie sind dort, wo es laut und wo es leise ist. Der Grund, warum es den Leuten gefällt, ist, weil es authentisch ist. Wenn man sich die Szenen ausdenken würde, ginge der Reiz verloren.

 

 

Sie bekommen sicher unzählige Einreichungen und Zuschriften – nach welchen Kriterien suchen Sie aus?

Es ist sehr diktatorisch (lacht), weil ich die einzige Instanz bin. Wenn es mir gefällt, wird es veröffentlicht, wenn nicht, dann nicht. Das ist natürlich subjektiv und dadurch auch ungerecht. Ich hoffe, den Geschmack der Leute dennoch so oft wie möglich zu treffen. Nicht veröffentlicht wird natürlich alles, was diskriminierend, rassistisch oder sexistisch ist.

 

 

Wie würden Sie persönlich die Wiener Seele beschreiben?

Wir Wiener leiden gerne und oft. Gleichzeitig sind wir sehr gemütlich und können stundenlang im Kaffeehaus sitzen und den Tag verstreichen lassen. An der Billa-Kasse werden wir jedoch ungeduldig, wenn es mal zwei Minuten dauert. Es ist diese Zerrissenheit und der ständige Widerspruch, die Wien ausmachen.

 

 

Sie haben aus eigenen Stücken auf Instagram einen Spendenaufruf gegen Kinderarmut gestartet. Es kamen mehr als 46.000 Euro zusammen. Großartig! Was verbinden Sie mit der Volkshilfe?

Ehrlich gesagt, bisher nicht allzu viel. Aber nachdem meine Community diese beeindruckende Summe zusammengetragen hat, wurde es mir ein Herzensanliegen, das Geld genau für das ursprüngliche Anliegen des Spendeaufrufs einzusetzen. Nach sorgfältiger Recherche und Gesprächen mit einigen NGOs wurde mir schnell klar, dass die Volkshilfe perfekt dazu passt, da sie sich gezielt dem Thema Kinderarmut in Österreich widmet. Ich bin überzeugt, dass diese Spende das Leben einiger Kinder in Österreich verbessern wird, und möchte mich herzlich bei der Volkshilfe für ihre großartige Arbeit bedanken.

 

 

Andreas Rainer ist der Wiener Alltagspoet. Nach drei Jahren in Nordamerika kehrte er in seine Heimatstadt Wien zurück und gründete im Jahr 2017 die „Wiener Alltagspoeten” mit Dialogen aus dem Alltag Wiens. Im Jahr 2021 erschien eine erste Sammlung dieser Szenen in dem Buch „Wiener Alltagspoeten” (Milena Verlag). 2022 veröffentlichte er den Kurzgeschichtenband „Der Wiener Alltagspoet fährt U6”. Beide Bücher schafften es auf die Bestsellerliste in Österreich. Alle Infos unter: www.wieneralltagspoeten.at

 

 

8. Januar 2024

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